Research

AKTUELLE PROJEKTE UNTER LEITUNG VON FRANZ SCHULTHEIS (AUSWAHL)

Alle Projekte auf Alexandria.

 

Fotografie als Instrument, Methode und Erkenntnisform soziologischer Forschung bei Pierre Bourdieu

Franz Schultheis, Stephan Egger

 

In einem Essay aus dem Jahre 1974 schreibt Howard Becker: „Sociologists today know little of the work of social documentary photographers and its relevance to what they do. They seldom use photographs as a way of gathering, recording or presenting data and conclusions.” Becker konnte nicht wissen, dass Pierre Bourdieu genau dies bereits Ende der 1950er-Jahre systematisch praktizierte. Während seiner algerischen Feldforschungen produziert Bourdieu einige tausend fotografische Dokumente, die er über viele Jahrzehnte als eine Quelle seiner Studien nutzen sollte. Fotografie diente ihm sowohl als Instrument, Methode und Erkenntnismittel seines Forschens und wurde dann zum Ausgangspunkt einer sukzessiven Ausweitung seiner „visuellen Soziologie” auf den Bereich der Forschung „über” Fotografie in seiner bekannten Studie Eine illegitime Kunst bis hin zum ausgiebigen und systematischen Einsatz visueller Dokumente in seiner Revue Actes de la Recherche en Sciences Sociales oder Werken wie Die feinen Unterschiede. Bourdieu bedient sich im Laufe seiner Karriere eines Rückgriffs „auf visuelle Aussageformationen“, der in seiner Breite und Vielfalt in der Soziologie einzigartig sein dürfte. Er nutzt die Fotografie systematisch als Teil seiner Forschungskonzepte zur Beobachtung, Beschreibung und Analyse gesellschaftlicher Phänomene und setzt sie konsequent als Instrumente wissenschaftlicher Forschung ein. Dadurch erweitert er das Forschungs- und Methodenrepertoire der Sozialwissenschaften um originär empirisch-fotografische Bildpraktiken. Umso mehr überrascht es, dass diese visuelle Komponente des Bourdieuschen Werks bis heute noch nicht angemessen gewürdigt wurde. Hauptgrund für dieses Manko dürfte sein, dass bisher nur ein Bruchteil des Bourdieuschen Fotoarchivs öffentlich zugänglich ist und dessen wissenschaftliche Sichtung inklusive einer inhaltlichen Aufbereitung und Veröffentlichung noch aussteht. Aus unserer Sicht wäre die Schließung dieser Lücke einerseits von großem Interesse für ein adäquate Rezeption der Bourdieuschen Forschungspraxis und Theoriebildung: Insofern die Fotografie ihm als wesentlicher Zugang zu einer Objektivierung sozialer Wirklichkeit diente, eröffnet sich hier die Möglichkeit, die für sein Werk kennzeichnende intensive Verschränkung visueller und diskursiver Zugänge im Detail zu rekonstruieren. Von besonderem Interesse wäre hier, den Anteil der visuellen Soziologie Bourdieus an der Ausarbeitung zentraler Konzepte wie „Habitus“, „symbolisches Kapital“ oder „symbolische Gewalt“ zu rekonstruieren.Andererseits könnte eine wissenschaftlich fundierte Auseinandersetzung mit der visuellen Soziologie Bourdieus dazu dienen, den Gebrauch der Fotografie in der sozialwissenschaftlichen Praxis neu zu beleben. Bourdieus fotografisches Werk böte das erforderliche Potential an empirischer Fundierung, methodischer Stringenz und gesellschaftstheoretischer Reflexivität, um dies auf exemplarische Weise zu leisten.

 

Fachliche Zuordnung: Empirische Sozialforschung 

Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Förderung: Förderung seit 2019

DFG-Verfahren: Sachbeihilfen

Internationaler Bezug: Algerien, Frankreich

Künstler-Entrepreneure und Art Fabricators: Praxen und Repräsentationen bildender Kunst im Zeichen ihrer manufakturellen Fertigung

Franz Schultheis, Patricia Holder, Thomas Mazzurana

 

In jüngerer Zeit ist eine zunehmende Auslagerung der Herstellung von Kunstwerken aus dem Künstler-Atelier in spezialisierte handwerkliche Produktionsstätten zu beobachten. Das Projekt beleuchtet dieses bislang wenig beforschte Segment der Kunstwelt und fragt einerseits nach den Produktionsverhältnissen solcher Manufakturen mit ihren organisatorischen und kulturellen Spezifika und andererseits nach den Perspektiven und Rollen der Kunst-Produzierenden, ihren Arbeitsbedingungen und berufsbiografischen Selbstverhältnissen.

Am Ende des 20. Jahrhundert konvergieren künstlerische und gesellschaftliche Entwicklungen in neuen Praxen der Zusammenarbeit im Feld der Kunst. Immer häufiger wird die materielle Ausführung von Kunstwerken, wie einstmals in den Künstler-Werkstätten der Renaissance, an Mitarbeiter delegiert bzw. in spezialisierte Kunst-Manufakturen ausgelagert. Zugleich verlieren die romantische Vorstellung eines singulären schöpferisch Tätigen und der begleitende Mythos des Künstlergenies an Plausibilität. Stattdessen setzen sich Künstler als „Creative-Entrepreneurs“ und Netzwerker in Szene.

Mit den Kunstgiessereien und Manufakturen entwickelt sich neben den grossen unternehmerisch geführten Künstlerateliers ein neuer Modus der Kunstproduktion, der auf die sich wandelnden künstlerischen Produktionsformen zugeschnitten ist. Es betreten gewinnorientierte, an der klassischen industriellen Fertigung orientierte Unternehmen das Feld der Kunst, die auf die Realisierung technisch aufwendiger Werke spezialisiert sind und in arbeitsteiligen Prozessen die Expertisen unterschiedlicher Handwerker zusammenführen. Sie wenden sich proaktiv an Künstler und bieten massgeschneiderte Lösungen an. Die Aufgaben umfassen je nachdem das Management eines gesamten Projektes, Materialforschungen, technische Herstellung, Verpackung und Transport sowie die Installation des fertigen Werkes. Mit dem Aufschwung des Kunstmarktes und der Nachfrage nach immer spektakuläreren und immer perfektionierter gefertigten Werken durch Galeristen und Sammler, nimmt die Nachfrage nach externen Art Fabricators weiter zu.

Das Projekt erlaubt Einblicke auf eine wenig sichtbare „Hinterbühne“ der Kunstwelt, die explorativ mit ethnographischen Mitteln beforscht wird. Erwartet werden innovative Zugänge zur Frage der Preisgestaltung bei „unbezahlbaren Gütern“ und der Rolle von „hidden costs“ im Kunstmarkt. Innovativ dürften auch die zu gewinnenden Einblicke in die sich hier potentiell manifestierenden Veränderungen von Selbstverhältnissen der beteiligten Akteure (Künstler, handwerkliche Produzenten, Kunsthändler und Kunstvermittler) sein.

Neben den sich wandelnden Selbstverhältnissen von Künstlern und Art Fabricators interessiert sich das Vorhaben auch für die in Kunst-Manufakturen „unter einem Dach“ koexistierenden betriebswirtschaftlichen Rationalitäten und Zwänge auf der einen und dem mehr oder weniger ausgeprägten anti-ökonomischen Ethos der Kunstproduktion auf der anderen Seite bzw. für die mit dieser janusgesichtigen Konfiguration aus zwei oft als feindlich, oder zumindest divergierend angesehenen „Welten“ einhergehenden Spannungsverhältnisse und Dilemmata.

Das Projekt fokussiert eine bisher kaum empirisch erforschte Konfiguration im Feld der Kunst, welche sowohl in kunstsoziologischer Sicht wie auch aus der Perspektive einer Soziologie der Kreativberufe und -wirtschaft sehr grundlegende Fragen aufwirft und zugleich als exemplarisches Forschungsterrain in Sachen zeitdiagnostischer Analyse aktueller Transformationsprozesse spätkapitalistischer Produktionsverhältnisse und Marktbeziehungen beim Umgang mit hochpreisigen singulären Gütern dient.

 

 

„Krisenwissenschaft“ in einem soziologischen Laboratorium: eine Radiographie der griechischen Gegenwartsgesellschaft

Franz Schultheis, Patricia Holder, Thomas Mazzurana

 

In den 2010er Jahren hat sich der Name eines kleinen südeuropäischen EU-Mitgliedslandes geradezu zu einem Synonym für „Krise“ entwickelt. Aufgrund einer permanenten medialen Sichtbarkeit der sich in Griechenland immer weiter zuspitzenden dramatischen Destabilisierung ökonomischer Verhältnisse und gesellschaftlicher Zustände wurde es zum Modellfall einer als gescheitert beurteilten nachholenden Modernisierung unter den Vorzeichen einer radikalisierten globalen „Marktvergesellschaftung“ (Weber 1980: 382).

Massive Überschuldung öffentlicher und privater Haushalte, rückläufige Produktivität und negative Handelsbilanz, Legimitationskrise eines ohnehin verspäteten demokratischen Staatswesens, Finanzierungskrise der sozialen Grundsicherung und öffentlichen Daseinsvorsorge, massive Zunahme der Suizid- bei deutlich sinkender Geburtenrate, politische Radikalisierung am rechten und linken Spektrum des Parteienwesens: All dies und noch viel mehr spiegelt eine fundamentale gesellschaftliche Krise alarmierenden Ausmasses. Diese hat sich mittlerweile zum privilegierten Gegenstand makroökonomischer und politikwissenschaftlicher Analysen und journalistischer Essayistik entwickelt, während es bisher an grundlegenden originär sozial­wissen­schaftlichen Beiträgen fehlt. Diese Abstinenz erstaunt umso mehr, als sich dem Beobachter mit der griechischen Krisengesellschaft ein „soziolo­gi­sches Laboratorium“ sondergleichen darbietet, in welchem sich akute gesellschaftliche Fragen unserer kapitalistischen Gegenwartsgesellschaften wie unter einem Brennglas verdichtet präsentieren.

Auf der Hand liegt der exemplarische Charakter des „Falles“ Griechenland zunächst für eine Reihe zeitgenössischer Gesellschaften mit vergleichbaren ökonomischen und gesellschaftlichen Problemlagen. Es handelt sich hier eben nicht um einen irreduzibel singulären „Sonderfall“ (vgl. etwa Ther 2014, Markantonatou 2013), sondern um einen bestimmten Typus nachholender, aber unvollendeter Modernisierung von Gesellschaften mit häufig ähnlichen soziohistorischen Antezedenzien wie schwache demokratische Traditionen, oft mit militärdiktatorischen Vorzeichen: man denke neben den bekannten Musterbeispielen sogenannter „Drittwelt-Länder“ auch an andere mediterrane Staaten wie Spanien oder Portugal, nicht zu vergessen die nordafrikanischen Mittelmeer-Anrainer. Andere Parallelen ergeben sich durch die gerade den genannten Ländern gemeinsamen gesellschaftlichen Strukturmuster starker verwandtschaftlicher Organisation und Bindung bei schwachen sozialstaatlichen Entwicklungen und geringer zivilgesellschaftlicher Integration. Damit einher geht der oft weiterhin mehr oder minder stark ausgeprägte Klientelismus, die private, utilitaristische Indienstnahme öffentlicher Dienste und Güter als Pfründe und vielfältige Formen und Praktiken der Korruption. Hinsichtlich all dieser charakteristischen „Verspätungen“ bietet die griechische Gegenwartsgesellschaft ein exemplarisches Terrain für die sozialwissenschaftliche Analyse einer spezifisch „mediterranen“ sozio­his­to­ri­schen Formation.

Hier gehen wir von einem bewusst breiten Verständnis von „Krise“ aus, welches sich nicht allein auf deren materielle bzw. ökonomische Dimensionen beschränkt, sondern mittels des für uns zentralen Konzeptes „Prekarisierung“ auf die vielfältigen Formen „sozialer Verunsicherung“ (Castel 2003, Castel/Dörre 2009) – von Aspekten kollektiver Identität, Status, sozialer Integration, politisch-weltanschaulicher Orientierungen, alltagsweltlichen Plausibilitätsstrukturen, körperlicher und mentaler Befindlichkeit bis hin zu Lebensentwürfen und Zukunftserwartungen – kurz: auf den „Gesamthabitus“ (Weber 1980: 324) der Menschen abzielt.

Da es sich um grundlegend prozesshafte Phänomene mit unterschiedlichen konjunkturellen Ausprägungen in einer „longue durée“ der biographischen Erfahrung und des „social learning“ im Umgang mit Krise handelt, greifen wir hier auf die uns einzigartig erscheinende Gelegenheit zurück, mittels eines bereits in den Jahren 2011/2012 – gemeinsam mit einer griechischen Forschergruppe der Universität Kreta unter Leitung von Nikos Panayotopoulos – durchgeführten Sets an Interviews mit rund 80 Griechinnen und Griechen einen longitudinalen Zugang zu Prozessen und Dynamiken der subjektiven Krisenerfahrung und -verarbeitung zu konzipieren. Die damaligen Probanden sind ebenso wie die beteiligten griechischen SoziologInnen bereit, sich in mehreren Wellen nochmals an dieser Forschung zu beteiligen. Geplant ist, sie im Abstand von je zwölf Monaten noch drei Mal mit einem qualitativen Forschungsansatz ausführlich zu befragen und allfällige sozioökonomische Veränderungen im Stil eines Mini-Haushaltspanels zu erfassen.

Geleistet werden soll ein innovativer Beitrag zu einer Soziologie gesellschaftlicher Krisen mittels der Langfristanalyse alltagsweltlicher Arrangements und alltagspraktischen Bewältigungsstrategien unter anomischen Rahmenbedingungen. Durch die Mehrfachbefragung von Individuen im Zeitverlauf wird verstehend nachvollziehbar, welche Wahrnehmungs- und Deutungsmuster, Bewältigungsstrategien und biographischen Entwürfe Individuen in Zeiten massiver Umbrüche und Desorientierungen unter den Bedingungen einer Ökonomie der Prekarität an den Tag legen und welche Quellen und Formen an Ressourcen auf der Suche nach „Normalität“ mobilisiert werden.

 

 

Zur Ökonomie symbolischer Güter am Beispiel einer Ethnographie der Art Basel

Franz Schultheis, Tina Willner, Stephan Egger, Erwin Single, Thomas Mazzurana

 

Die Art Basel ist als "Olympiade der Kunst" (New York Times) ein Muss für Sammler, Galeristen, Kunstexperten und -kritiker, Kuratoren und Kunstliebhaber aus aller Welt. Ihre Attraktivität für Investoren erklärt sich u.a. aus der besonderen Qualität als "Markt symbolischer Güter", der neben erwartbaren ökonomischen Renditen immer auch "kulturelles Kapital“, symbolische Profite und einen Zuwachs an Sozialkapital verspricht.

Die Art Basel bietet die einzigartige und bislang ungenutzte Chance, den globalen Kunstmarkt räumlich und zeitlich konzentriert ethnographisch zu erforschen und mittels eines Fächers an qualitativen wie quantitativen Forschungsmethoden zu durchleuchten.

Im Rahmen einer ersten explorativen Feldstudie zur Art Basel 2011 planen wir neben statistischen Analysen zur Entwicklung dieses Events auf der Grundlage einschlägiger Indikatoren und der Auswertung einer Online-Fragenbogen- Befragung auch sozialräumliche Analysen zur internen Struktur der Art Basel, Tiefeninterviews mit Vertretern aller beteiligten Akteursgruppen, teilnehmende Beobachtungen des Events und eine dichte ethnographische Beschreibung des Messegeschehens.

Im Zentrum steht die Frage, wie das durch aktuelle Veränderungen im Kunstfeld (wachsende Bedeutung emergenter Käuferschichten und des Marktpreises bei der Nobilitierung und Weihe von Künstlern und Werken etc.) zunehmend kritische, ja widersprüchliche Verhältnis von Kunst und Kommerz, Charisma und Geld, seitens der Kunstmarkt-TeilnehmerInnen thematisiert, problematisiert, skandalisiert, banalisiert oder schlicht verdrängt wird bzw. welche diskursiven Strategien zur Reduktion kognitiver und ethischer Dissonanzen identifiziert werden können.

Erwartet werden neue Einblicke in einen rasch wachsenden Markt kultureller und symbolischer Güter, seine Strukturen, Funktionsweisen und gesellschaftlichen Spielregeln.

 

Schlagwörter (Tags): Art Basel, Ethnographie, Kunstmarkt, explorative Feldstudie zur Art Basel 2011

Weitere Mitarbeitende: Thomas Eberle, Florian Elliker,                              Thomas Mazzurana, Volker Pekron

Typ: Grundlagenforschungsprojekt

Status: abgeschlossen

Projektstart: 2011

Projektende: 2014

Themen: Art Basel, Ethnographie, Kunstmarkt, explorative Feldstudie zur Art Basel

Methoden: qualitative und quantitative Forschungsmethoden, explorative Feldstudie, statistische Analysen, Tiefeninterviews, teilnehmende Beobachtungen, dichte ethnographische Beschreibung

 

 

Art Unlimited? Dynamiken und Strukturen des globalen Kunstmarktes – Ethnographische Feldstudien auf der Art Basel in Hong Kong

Franz Schultheis, Raphaela Köfeler, Thomas Mazzurana, Erwin Single

 

Kunstmessen spielen heute eine zentrale Rolle im Kunstmarkt. Im Zuge des internationalen Messebooms sind sie zu einem der wichtigsten Vertriebs- und Marketingkanäle für Kunsthändler und Galerien herangewachsen. Das gilt vor allem für die Art Basel, die in den Medien regelmäßig als „beste Messe für zeitgenössische Kunst und klassische Moderne” bezeichnet wird. Im Zuge ihrer „Globalisierungs“-Strategie betreibt sie seit 2013 auch die Art Basel in Hong Kong.

Das soziologisches Interesse an der „Globalisierung“ des Kunstmarkt bleibt jedoch nicht auf die von ihr ausgehenden Expansions- und Transformationsprozesse begrenzt. Im Mittelpunkt stehen Strukturen und Effekte der sozio-historischen Ungleichzeitigkeiten, kulturellen Diskrepanzen und unterschiedlichen Mentalitäten im Hinblick auf das Verhältnis zwischen dem „westlichen“ und Kunstmarkt und dem Feld an seinen globalen Peripherien. Von den Ergebnissen der hauptsächlich als Feldforschung angelegten Studie werden nicht nur neue Einblicke in die ökonomischen und kulturellen Dimensionen einer „Globalisierung“ des Kunstmarktes erwartet, sondern auch generelle Anstösse zur weiteren Theoretisierung der zeitgenössischen „Regeln der Kunst“.

Die Untersuchung stützt sich auf einen breiten Methodenmix, dessen Kern eine schriftliche Galerien-Befragung sowie qualitative Interviews mit wichtigen Akteuren des Kunstfeldes bilden.

 

Schlagwörter (Tags): Kunstsoziologie, Ethnographie, Globalisierung, Art Basel, Kunstmarkt

Typ: Grundlagenforschungsprojekt

Status: angeschlossen

Projektstart: 2013

Projektende: 2014

Themen: Globalisierung des Kunstfeldes

Methoden: Verstehende Interviews, Fotografie, Sozialtopographie, Datenanalyse

 

 

Citius, altius, fortius! Dynamiken der Arbeitswelt und ihre Konsequenzen in ärztlicher und soziologischer Diagnose

Franz Schultheis, Patricia Holder

 

Das hier präsentierte Forschungsvorhaben beruht auf einem regen Austausch zwischen Ärzten, Psychiatern und Soziologen. Ausgehend von der geteilten berufsethischen "Sorge um den Menschen" versuchen wir, in einer explorativen Pilotstudie das bei Medizinern und Therapeuten vorhandene empirisch gesättigte Wissen um die subjektiven Erfahrungen von Erwerbstätigen in der Arbeitswelt zu eruieren und auf Konvergenzen und Divergenzen zu gängigen Befunden der Arbeitssoziologie zu befragen. Ziel ist eine interdisziplinär integrierte Diagnostik, die mittels der vereinten Expertise auch neue Einsichten in die komplexen Zusammenhänge eines rapiden gesellschaftlichen Wandels mit vielfältigen psychosomatischen und sozialen Konsequenzen zulässt.

 

Schlagwörter (Tags): Arbeitswelt, Medizin, Soziologie, subjektive Erfahrungen von Erwerbstätigen, Gesellschaftsdiagnose

Typ: Grundlagenforschungsprojekt

Status: laufend

Projektstart: 2014

Projektende: 2015

Themen: Arbeitswelt im Wandel

Methoden: qualitative und quantitative Forschungsmethoden, statistische Analysen, Tiefeninterviews

 

 

 

Kreativität als Beruf: Soziologie und Philosophie des Arbeitslebens in bildender Kunst und Design

Franz Schultheis, Dieter Thomä, Patricia Holder, Christoph Henning

 

Inhaltlich geht unser Projekt von der Frage aus, wie Kreativberufler sich selbst und ihre Arbeit heute sehen und wo sie sich in und mit ihrer Tätigkeit gesellschaftlich verorten. Auf der Basis qualitativer Interviews mit Praktikerinnen und Praktikern aus der bildenden Kunst sowie aus dem Design soll dies im Spannungsfeld zwischen dem künstlerischen Idealtypus des autonomen Schöpfers einerseits und einem stärker marktorientierten, auf Vermittlung und Vernetzung angewiesenen Beruf andererseits vergleichend untersucht werden.

 

Schlagwörter (Tags): Kunst, Design, Arbeit, Normativität, Selbstverwirklichung

Typ: Grundlagenforschungsprojekt

Status: abgeschlossen

Projektstart: 2013

Projektende: 2014

Themen: Wandel des Arbeitslebens, Sozialphilosophie der Arbeit, Theorien des guten Lebens, Kunstmarkt, Praktiken der Kreativität

Methoden: Qualitative Interviews, Philosophische Analysen

clickFoto: Pierre Bourdieu